Montag, 12. November 2012

Berliner Senat zur Gülen Bewegung: Nichts Neues


Kleine Anfrage der Partei Die LINKE ist beantwortet

Der Berliner Senat verweist in seiner Antwort auf die Anfrage derselben Partei auf Bundesebene und stellt fest, dass es sich bei der Gülen Bewegung um keine extremistische Organisation handelt.

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Kleine Anfrage wie folgt:

„Der Senat hat keine tatsächlichen Anhaltspunkte, dass die Fethullah Gülen Bewegung extremistische Bestrebungen, die für eine Beobachtung durch die Verfassungsschutzbehörden erforderlich sind, verfolgt.“

Weiterhin heißt es: „Polizeiliche Erkenntnisse im Sinne der Kleinen Anfrage bestehen auch nicht. Weder die Fethullah-Gülen-Bewegung noch der Verein „TÜDESB - Bildungsinstitut Berlin-Brandenburg e.V.“ (im Nachfolgenden TÜDESB e. V.) oder ausgewiesene Mitglieder sind bisher im Organisationskontext strafrechtlich, ordnungsrechtlich bzw. im Kontext der Gefahrenabwehr in Erscheinung getreten.“ (Zum Weiterlesen hier klicken).

Qullle: dtj-online.de

FAZ: „Tue Gutes, und lasse es wirken“


Rainer Herrmann, langjähriger Türkei-Korrespondent der FAZ, war zu Besuch bei Fethullah Gülen in den USA. In seinem heute erschienenen Artikel gibt er Einblick in die Welt des „verehrten Lehrers“ und der Hizmet-Bewegung
Zum Weiterlesen klicken Sie bitte hier.

Sonntag, 30. September 2012

Die Gülen Bewegung Onlineportal

Die Gülen Bewegung
gulen-bewegung.de


Hier ist das neue Internet-Portal über " Fethullah Gülen und die Gülen Bewegung " online. Hier finden Sie aktuelle Nachrichten, Neuigkeiten und Wissenswertes zum Thema " Fethullah Gülen und die Gülen Bewegung " aus der ganzen Welt.

gulen-bewegung.de

Mittwoch, 22. August 2012

„Spiegel“-Reporter bedroht bei Recherche zwei muslimische Frauen


Ein Redakteur des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ hat bei einer Recherche offenbar massiven Druck auf zwei Angestellte in einer von Muslimen betriebenen Nachhilfe-Einrichtung ausgeübt. Beide Frauen berichten, dass sie sich bedroht gefühlt haben. Die Chronologie einer unzulässigen Recherche.

Der Hintergrund

Die Gülen-Bewegung ist umstritten: Kritiker werfen ihr vor, sie verfolge eine versteckte, islamische Agenda. Vor allem in der türkischen Innenpolitik sind Anhänger der Bewegung in zahlreiche Scharmützel mit Kemalisten verwickelt. Unstrittig ist dagegen selbst bei den schärfsten Kritikern, dass zahllose Gülen-Anhänger – vor allem Frauen – weltweit wertvolle ehrenamtliche Sozialarbeit in Schulen und Bildungseinrichtungen leisten (hier). Auch in Deutschland betreibt die Bewegung seit Jahren zahlreiche Schul- und Nachhilfezentren. Es hat nie einen islamistischen Zwischenfall gegeben. Der Verfassungsschutz hat auf parlamentarische Anfragen der Partei Die Linke festgestellt, dass keine der Gülen-Einrichtungen unter Beobachtung stehe, weil die Sozial- und Bildungsarbeit im Einklang mit allen in Deutschland geltenden Rechtsvorschriften abläuft.

Wie der „Spiegel“ die DTN als U-Boot der Islamisten enttarnen wollte

Es gab Streit zwischen den DTN und dem Magazin „Spiegel“. Der „Spiegel“ hatte bei den DTN ein Zitat geklaut. Das wollte er offiziell nicht einräumen und schickte zwei Redakteure auf Recherche-Tour. Sie sollten die DTN als islamistisches Hetzblatt enttarnen. Ein Bericht von einer bizarren Begegnung.

Der Streit zwischen dem „Spiegel“ und den Deutsch Türkischen Nachrichten über ein geklautes Zitat (hier) brachte zwei Reporter des „Spiegel“ nach Berlin. Wir nennen sie Woodward und Bernstein, weil uns nichts an einer persönlichen Diffamierung der Kollegen liegt. Die beiden hatten den Auftrag, die fehlenden Beweise für die steile These des „Spiegel“ zu liefern: Dass nämlich die Deutsch Türkischen Nachrichten zum Imperium des umstrittenen Predigers Fetullah Gülen gehören. Dies hatte der Spiegel, wenn auch nur am Rande, in einem Artikel behauptet.

Freitag, 17. August 2012

„Neue Lage“: Wie der „Spiegel“ aus einem Kritiker einen Gejagten macht

Das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hat Passagen aus einem Exklusiv-Interview der Deutsch Türkischen Nachrichten im Wortlaut übernommen, ohne die Quelle zu nennen. Mehr noch: Wie jüngst Heribert Prantl erweckte der Spiegel den Eindruck, das Magazin habe mit dem zitierten Gesprächspartner persönlich geredet. Als wir die Kollegen auf den Fehler hinwiesen, ging der Spiegel zum Angriff über. Ein Lehrstück, wie Journalismus nicht sein soll.

Vorige Woche fragte mich ein Leser der DTN, ob ich den neuen „Spiegel“ gelesen habe. Er sagte, es sei ein interessanter Artikel im Heft, in dem auch die DTN vorkommen. Das freute mich, ich schätze den Spiegel. Und gerade für ein junges Medium ist es ein Zeichen der Anerkennung, im Spiegel zitiert zu werden.

Nach der Lektüre war ich jedoch enttäuscht: Im ganzen langen Artikel über den umstrittenen muslimischen Gelehrten Gülen waren die „Deutsch Türkischen Nachrichten“ nicht erwähnt. Das ärgerte mich, denn wir hatten in der Vergangenheit als einzige deutschsprachige Zeitung ein Interview mit Gülen geführt. Außerdem hatten wir gerade erst vor einigen Wochen ein Interview mit seinem schärfsten Kritiker in den USA, dem Harvard-Professor Dani Rodrik geführt. Wir beschäftigen uns immer wieder mal mit Gülen, weil er eine sehr kontroverse Figur ist: Die einen halten ihn für das Mastermind eines türkischen Gottesstaats und Herrscher über ein gewaltiges, unsichtbares Netzwerk, welches die westliche Welt in die Scharia zwingen will. Die anderen halten ihn für einen frommen Mann, dessen Spiritualität vielen als Vorbild für ihr persönliches, privates Leben gilt.

Dienstag, 14. Februar 2012

gulenNEWS - Neue Internet-Portal


Das neue Internet-Portal über " Fethullah Gülen und die Gülen (Hizmet) - Bewegung " online. Hier finden Sie aktuelle Nachrichten, Neuigkeiten und Wissenswertes zum Thema " Fethullah Gülen und die Gülen-Bewegung " aus der ganzen Welt.

Quelle: gulenNEWS.de

Montag, 23. Januar 2012

Bischof Dröge: Christlich-muslimischer-Dialog durch Demut

Dr. Markus Dröge betont, keiner könne schreckliche Taten durch eine Religion rechtfertigen.




Auf einer Veranstaltung zum Thema „Chancen und Voraussetzungen für einen christlich-muslimischen Dialog“ beschrieb Markus Dröge, ein Bischof der Evangelischen Kirchen, in Berlin, wie dieser möglich sein könne.

„Nach dem 11. September begann man den Islam als Bedrohung zu sehen“ erklärt Dr. Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in Berlin am Donnerstag. Der Tag sei „ein Zeichen für die Instrumentalisierung des Glaubens“ gewesen. Auf dem Diskussionsabend des Forums für interkulturellen Dialog betont er, genauso wie diese Tatsache die Muslime verletzt habe, seien auch die Christen erschüttert gewesen von den Rechtfertigungen des Attentäters von Norwegen.
Eine neue Annäherung und das Ablegen der Vorurteile sei nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich (Muslime glauben, auch dem Papst sei der Dialog mit anderen Religionen wichtig – mehr hier). Diese seien eine „strikte Unterscheidung von Staat und Religion“, die „Achtung der Menschenrechte“ und „Demokratie“.

Der Glaube könne den Menschen dabei unterstützen. Denn er lehre, dass der Mensch nicht „das Maß aller Dinge ist“. Mit diesem Gefühl der Demut müsse man auf andere Religionen zugehen und von ihnen lernen können. Wenn man diesen Grundsatz folgt, werde die Religion ganz sicher Frieden stiften, so Dröge abschließend.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Nicht das Buch über Gülen, sondern Verdacht auf Verbindung zu Ergenekon ist der Grund für Festnahme von Ahmet Sik und Nedim Sener

Die Türkei versucht die Entwicklungen, die Europa in einem halben Jahrtausend durchlaufen hat, in einigen Jahrzehnten zu schaffen. Dadurch, dass dies in einem sehr hohen Tempo vor sich geht, stößt man immer wieder auf Schwierigkeiten und ernsthafte Reibereien. Das alte Establishment versucht mit aller Macht gegen diese Reformen vorzugehen und scheut sich vor nichts. In diesem Zusammenhang entstand das Ergenekon-Netzwerk, welches nach der heutigen Beweislage als eine Terrororganisation bezeichnet werden kann. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die demokratische legitimierte AKP-Regierung zu stürzen. Der deutsche Botschafter in Ankara, Dr. Eckart Cuntz, teilte den Deutsch Türkischen Nachrichten bei einem Interview mit, dass die Türkei sich in einem Umbruch befinde, in der sich auch die traditionelle Rolle des Militärs verändere. In diesem Zusammenhang betonte er, dass er das Ergenekon-Verfahren als eine Möglichkeit sehe, das Vertrauen in die demokratischen Institutionen und die Rechtstaatlichkeit zu stärken. Das gilot auch für die Vorwürfe gegen Ilker Basbug.
Eu_trkeiDas Ergenekon-Netzwerk besteht vor allem aus Militärs, Medienvertretern und Journalisten sowie Bürokraten, die Putsche gegen die demokratisch gewählte AKP-Regierung geplant hatten. Verschiedene Chaos-Szenarien wurden in der Gesellschaft verbreitet und es wurde versucht, eine innenpolitische Destabilisierung herbeizuführen, um so die AKP-Regierung zu stürzen. Die Ermittlungen im Rahmen dieses Prozesses führten zuletzt zur Verhaftung der Journalisten Ahmet Sik und Nedim Sener. Ahmet Sik wird vorgeworfen, in das Ergenekon-Netzwerk involviert zu sein. Er hatte zuvor ein Manuskript für ein Buch abgeschlossen, in dem er behauptet, die Gülen-Bewegung würde die türkische Polizei unterwandern. Dieses Buch mit dem Namen „Die Armee des Imam“ sei der Grund für die Verhaftung. Weder Polizei noch Justiz bestätigen dies. Die Sonderstaatsanwaltschaft sucht mittlerweile fieberhaft nach Kopien des noch unveröffentlichten Buches. In der vergangenen Woche stürmten Polizisten den Sitz des Verlages der Radikal-Zeitung. Aufgrund dessen wurde in der Öffentlichkeit spekuliert, der türkische Gelehrte Fethullah Gülen würde hinter den Verhaftungen stecken. In einer Mitteilung durch seinen Anwalt bestritt Gülen dies: „Ich bin niemals gegen ein Buch vorgegangen. Ich habe nur meine Rechte innerhalb der Grenzen des Gesetzes verteidigt, in dem ich gerichtlich gegen Verleumdungen vorgegangen bin.“ Gülen erklärte weiter: „Im Zeitalter moderner Medien und des Internets ist es offensichtlich, dass es unmöglich ist, die Veröffentlichung eines Buches zu verhindern. Es ist außerdem klar, dass ein derartiger Versuch noch mehr Interesse an dem Buch weckt.“ Gülen unterstrich, dass das Thema vollständig der türkischen Justiz gehöre - sie solle darüber urteilen. "Die Presse- und Meinungsfreiheit sei der wichtigste Pfeiler einer funktionierenden Demokratie", fuhr Gülen fort.
Armee, Justiz und Bürokratie können der Veränderung in der Bevölkerung nicht mehr ausweichen und müssen sich ändern. Auch wenn es so scheint, dass der ideologische Kampf noch lange dauern wird, scheint einer neuen demokratischeren Türkei nichts im Wege zu stehen. Auch die deutschen Medien sollten diese Entwicklungen begreifen. Denn wenn es durch Ergenekon zu einem Putsch gekommen wäre, glaube ich nicht, dass irgendjemand in Deutschland eine putschorientierte Armee und ihre Regierung unterstützen würde.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Fethullah Gülen: “Gemäss unserem Charakter werden wir auch Schlechtes mit Gutem vergelten.”

Auf die Manipulation seiner Aussagen bezüglich des PKK-Terrors reagiert Fethullah Gülen besonnen. Gülen: “Gemäss unserem Charakter werden wir auch Schlechtes mit Gutem vergelten.”
Fethullah Gülen nahm in seiner jüngsten Internetbotschaft Stellung zur Manipulation seiner Aussagen zum Thema der terroristischen Aktivitäten der PKK in der Türkei. Gülen, der auf der webseite www.herkul.org auf Fragen antwortet und so Stellung zu aktuellen Themen nimmt, sprach in seinen jünsten Aussagen zum Thema des PKK-Terrorismus sowie über die Manipulation seiner Aussagen. Gülen wiess dabei darauf hin, dass seine Aeusserungen aus dem Zusammenhang gerissen und so manipuliert wurden und sagte, “Diejenigen, die auf Manipulation, Verstellung und Lügen aus sind, tun das gleiche wie damals, was während der Kasetten-Furien geschah.” Während des sogenannten weichen Putsches in der Türkei vor dem Jahr 1999 wurden in verschdienenen Medien in der Türkei Ausschnitte aus den Videokasetten Fethullah Gülen veröffentlicht und so seine vermeintlich geheimen Pläne aufzudecken versucht. Es wurde versucht, Fethullah Gülen als ein Feind der Republik und Demokratie erscheinen zu lassen. Dabei wurde so vorgegangen, dass die Aeusserungen Fethullah Gülen so geschnitten und zusammengesetzt, dass die aus dem Zusammenhang gerissen wurden. In seiner Stellungnahme unterstrich Fethullah Gülen jedoch, dass man aber auf diese Vorgehensweise nicht auf die gleiche Weise antworten werde. Er sagte, “Gemäss unserem Charakter werden wir auch Schlechtes mit Gutem vergelten.”

Fethullah Gülen äusserte sich an einer Stelle seines Gesprächs so: “Es ist eine sehr schwierige Aufgabe, die Menschheit in Richtung auf wahre Menschlichkeit zu lenken, seine Verbindung mit dem Gefühl von Recht und Gerechtigkeit zu gewährleisten. Auf diesem Weg ist es möglich, mit Beleidigungen konfrontiert zu werden. Denken wir an das Gegenwind im Juni. Manche Aufnahmen wurden vorne und hinten geschnitten und die Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen. Manche Kreise haben dann diese veröffentlicht und dabei sich auch nicht ein bischen geschämt. Mit bewusst irreführenden Kommantaren und Falsch-Interpretationen haben sie versucht, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Es handelte sich dabei um eine Verschwörung und um eine Art Lynchjustiz. Sie wollten damit die mühsam errichteten Brücken des Dialaogs abreissen. Und auch heute machen manche Kreise, die auf die auf Manipulation, Verstellung und Lügen aus sind, genau das gleiche. Sie schneiden die Gespräche vorne und hinten, reissen dabei die Aussagen aus dem Zusammenhang, verbreiten das und versuchen, eine Missstimmung zu erzeugen. “ Fethullah Gülen sagte weiterhin: “Aber ihr müsst auf dem Weg, das ihr für richtig erachtet, unbeirrt weiterlaufen und unter Berücksichtigung der Umweltfaktoren zur Aufrichting des Rechts beitragen. Denn, ohne die Aufrichtung eines Rechts auf der Erde, das von der Menschheit als gerecht akzeptiert wird, sieht die Zukunft der Menschheit bei Vorhandensein so tödlicher Waffen nicht gut aus.” (ik)

Dienstag, 10. Januar 2012

Ein moderner Islam ist möglich

Das ist eines der Hauptziele der “Gülen-Bewegung”. Sie versteht sich als Brücke für “Muslime zwischen Tradition und Moderne”: Der türkisch-stämmige muslimische Gelehrte Fethullah Gülen möchte den Islam durch Bildung reformieren. Dabei ist es nicht die Erneuerung des Islam, die seine Überzeugungskraft ausmacht, sondern seine Akzeptanz der säkularen = weltlichen Gesellschaft. Folgerichtig lautet sein Aufruf an die Muslime in aller Welt: “Baut Schulen, Moscheen haben wir genug.” Das scheint ihm und seinen Anhängern islamisch und modern zugleich. Und ist vor allem völlig anders als das, was die meisten unserer Bürger vom Islam denken. Was Gülen will und was in diesem auch klar zum Ausdruck kommt, ist die Absicht, den Islam mit der modernen Welt zu verbünden. Nehmt diese Welt an, in der ihr lebt, bleibt aber Muslim, gestaltet die Welt mit, werdet ebenso erfolgreich als Muslime wie die anderen um euch herum. Damit könnten dann auch orthodoxe Muslime leben. Sie müssen kein Stück, keinen Buchstaben ihrer religiösen Überzeugung aufgeben.

Bildungsideal ist die Schule

Gülen begann seine Arbeit für mehr Bildung in der Türkei bevor er in die USA ging. Sein Bildungsideal ist übergesprungen auf viele der Türken, die in Deutschland leben. Sie haben erkannt, dass der Kernsatz von Gülen “Nur Bildung schafft Wohlstand und Frieden” richtig ist. Inzwischen gibt es “Gülen”-Schulen und -Gymnasien in Deutschland. Religionsunterricht wird dort nicht gegeben.

2009 organisierte die Gülen-Bewegung zusammen mit dem Institut für Religionswissenschaft der Universität Potsdam eine Konferenz, auf der die Arbeit der Gülen-Bewegung zur Diskussion gestellt wurde. Das Deutsche Orient Institut, das 1999 in Potsdam gegründete Rabbiner-Seminar “Abraham Geiger Kolleg” und die evangelische Akademie in Berlin waren mit von der Partie. “Muslime zwischen Tradition und Moderne. Die Gülen-Bewegung als Brücke zwischen den Kulturen” war der Titel der Tagung. Unter der gleichen Überschrift hat der Herder Verlag nun eine Auswahl der Vorträge im vorliegenden Buch veröffentlicht.

Es ist ein Band, der die Augen öffnet. Begründer Fethullah Gülen ist inzwischen der berühmteste Prediger der Türkei. Manche nennen die Bewegung “eine vom Islam inspirierte Bürgerbewegung”. Aber sie ist weder politisch noch per se religiös. Anders als Millî Görüs versteht sich die Gülen-Bewegung als überparteilich, unterstützt im Prinzip in der Türkei aber jene Parteien, die die Demokratisierung voranbringen. Wiederholt hat sich Gülen in seinen Predigten für eine funktionierende Demokratie und eine pluralistische Gesellschaft als Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben der Menschen ausgesprochen.

Die Bewegung ist nicht institutionalisiert, und sie ist nicht politisch. Sie will nicht über politische Macht eine “bessere Gesellschaft” schaffen, sondern von unten in der Gesellschaft durch Bildung und Toleranz dem Menschen dienen.

Kritisch wird es aber bei seinen Thesen, die sich um die Religion des Islam drehen. Wenn Gülen z. B. sagt, die “Frömmigkeit, nicht der Islam müsse erneuert werden”, beginne ich mich zu fragen, ob sein Wille zur Demokratie, der ja die Gleichberechtigung aller Menschen, vor allem aber auch von Mann und Frau impliziert, wirklich ernst meint.

Denn Gülen lehne die absolute Gleichstellung von Mann und Frau ab. Sein Argument: Frauen und Männer konkurrieren nicht, sie ergänzen einander und hätten daher unterschiedliche Pflichten. Doch wer in die Gülen-Schulen kommt, merkt davon nichts. Was also ist Theorie, was Praxis? Wer dieses Buch aufmerksam liest, findet die Antworten. Und vielleicht auch eine Lösung für die gesellschaftlichen Probleme zwischen der westlichen Welt und dem Islam. Gülen zeigt einen Weg auf. Ob er am Ende der einzig Gangbare ist, muss sich noch beweisen.

Quelle: http://www.european-circle.de/lesen-leute/lesen-leute-buecher/datum/2011/02/09/ein-moderner-islam-ist-moeglich.html

Fethullah Gülen verstehen

Eine Veranstaltungsreihe über die gesellschaftlichen und religiösen Positionen Fethullah Gülens

Kein Thema wird Europa in den kommenden Jahrzehnten so sehr prägen wie der Umgang mit dem Islam. Keine Bevölkerungsgruppe wächst so schnell wie die der Muslime. Längst ist der Islam in Europa angekommen. Auch Fethullah Gülens Lehren sind in Europa angekommen.

Fethullah Gülen ist ein muslimischer Prediger, der die Muslime dazu aufruft , sich sozial zu engagieren. Überall in Europa berufen sich Menschen auf ihn. Sie engagieren sich im Bildungsbereich, in dem sie Schulen und Nachhilfezentren gründen. Mit zahlreichen Dialogvereinen bemühen sie sich um Integration und Dialog. Eine große Tageszeitung sowie Fernsehsender und Zeitschrift en fühlen sich den Werten verbunden, die Gülen unterstreicht. Die Vielzahl der Institutionen, die von den Ehrenamtlichen der Hizmet-Bewegung gegründet wurden, stößt auch in Deutschland auf großes Interesse. Kritiker hingegen werfen der Bewegung vor, eine unterschwellige islamistische Agenda zu vertreten. Wer ist Fethullah Gülen und was beabsichtigt die sogenannte Hizmet-Bewegung? Was ist sein Dialogverständnis? Wieso setzen sich die Freiwilligen der Bewegung im Bildungs- und im Medienbereich ein? Welche Vorstelllung der Rolle der Frau hat Fethullah Gülen? Mit unserer Reihe über Fethullah Gülen möchten wir als Freiwillige der Bewegung gesellschaftliche und religiöse Positionen Fethullah Gülens zur Diskussion stellen.

Sie sind herzlich eingeladen, mit uns zu diskutieren.

Die Termine:

Dienstag, 07. Februar 2012, 19.00 Uhr
Vom Dorfprediger zum globalen Intellektuellen
Eine Biographie Fethullah Gülens aus gesellschaftspolitischer Perspektive
Referent:
Ercan Karakoyun
Vorsitzender des Forums für Interkulturellen Dialog Berlin e.V.

Dienstag, 28. Februar 2012, 19.00 Uhr
Integration durch bessere Bildung
Das Bildungsverständnis von Einrichtungen, die der Bewegung nahestehen
Referent:
Muammer Akin
Geschäftsführer BIL-Privatschulen in Stuttgart

Dienstag, 06. März 2012, 19.00 Uhr
Bildung und Erziehung durch Medien
Gülens medienphilosophische Ansätze
Referent:
Süleyman Bag
Hauptstadtkorrespondent der türkischen Tageszeitung ZAMAN

Dienstag, 17. April 2012, 19.00 Uhr
„Lernt Karate, Taekwondo und Judo und schlagt zurück“
Die Rolle der Frau in Gülens Lehren
Referentin:
Berrin Ileri
Stellv. Vorsitzende des Forums für Interkulturellen Dialog Berlin e.V.

Donnerstag, 03. Mai 2012, 19.00 Uhr
Fethullah Gülen im historisch-islamischen Kontext
Gülen zwischen Tradition und Moderne
Referent:
Kadir Sanci
Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forums für Interkulturellen Dialog Berlin e.V.

Mittwoch, 23. Mai 2012, 19.00 Uhr
Dialog und Toleranz für eine bessere Welt
Das Dialogverständnis Gülens
Referent:
Eyüp Besir
Vorsitzender des Forums für Interkulturellen Dialog Frankfurt e.V.

Sonntag, 8. Januar 2012

Die Berichterstattung der "Welt" verzerrt die Wahrheit

Erstmals in der Geschichte der Türkei wird ein ehemaliger Generalstabschef festgenommen. Ilker Başbuğ soll an einem Putschversuch im Jahr 2003 beteiligt gewesen sein. llker Basbug war von 2008 bis 2010 Generalstabschef der türkischen Armee.

In der Türkei arbeitet gerade mal ein Dutzend Korrespondenten und Redakteure für deutsche Medien. Sie haben aber einen verhältnismäßig großen Einfluss auf die deutsche Öffentlichkeit, wenn es um aktuelle Ereignisse und Meinungen in der und über die Türkei geht. Wenn man aber die vielen Berichte in den deutschen Medien liest, merkt man schnell, dass es den Korrespondenten, die aus der Türkei schreiben, leider nicht gelingt, ein authentisches Bild zu vermitteln. Manchmal gewinnt man als Leser, der das Land und die politischen Verhältnisse kennt und beobachtet, sogar den Eindruck, dass Ereignisse ganz bewusst verzerrt, falsch und negativ dargestellt würden: Es werden beispielweise Einzelereignisse in Verbindung miteinander gebracht, die faktisch nichts miteinander zu tun haben.

Vor einigen Monaten wurde Ahmet Şık verhaftet. Der Grund seiner Verhaftung war das Manuskript für das Buch mit dem Titel ‚Die Armee des Imams‘, in dem er die Unterwanderung des türkischen Staates durch die Gülen-Bewegung thematisierte. Die Staatsanwaltschaft warf ihm diesbezüglich vor, dass das Buchprojekt als Gemeinschaftsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Ergenekon Terrornetzwerk verfasst worden sei. Sofort wurde in den Berichten der Medien die Behauptung aus den türkischen mainstream-orientierten Medien absolut unkritisch zitiert, womit weiterhin kommuniziert wurde, hinter der Verhaftung stünde die Gülen-Bewegung.

Die Frage, weshalb sich die Berichterstattung der deutschen Medien, in diesem Fall "Welt" über Gülen und die Hizmet-Bewegung nicht auf die reichhaltigen Materialien der Selbstdarstellung seitens der Bewegung und die wissenschaftlichen Analysen von Akademikern wie auch die Einschätzungen von anerkannten Fachleuten und Intellektuellen beruft, sondern auf das Propagandamaterial der Anti-Gülen Literatur zurückgreift, ist eine Frage, die bis zum heutigen Zeitpunkt noch ungelöst geblieben ist.

E. Karakoyun




Dienstag, 3. Januar 2012

Türkische Schule im Irak eröffnet

Türkische Schule im Irak eröffnet
Die erste türkische private Grundschule im Nordosten Iraks vermittle den Schülern neben hervorragendem Wissen auch Werte und Tugenden. Weitere Schulen sollen gebaut werden. Die Schule wurde von einer Gruppe eröffnet, die der Gülen Bewegung nahesteht.
Das Fezalar Bildungsunternehmen, das der Gülen-Gruppe nahesteht, hat in der nordirakischen Provinz Suleymaniye eine türkische Privatschule eröffnet. Bereits 2008 hatte sie dort die erste Universität des Nordirak, die Işık Universität, errichtet.
Der Bau der privaten Işık Grundschule mit 24 Klassen plus Kindergarten dauerte vier Monate. Unterstützt wurde das Projekt von dem Bürgermeister von Suleymaniye sowie Spendern.
In seiner Eröffnungsrede bedankte sich der Leiter der Grundschule und des Kindergartens, Bekir Erdağ, beim Bürgermeister der Stadt, Behrouz Koshani, für seine Hilfe. „Bei unserem Bildungsangebot orientieren wir uns an internationalen Bildungsstandards. Unsere Schule ist mit Computern und Laboren ausgestattet, einem Malraum, einer Bibliothek und einem multifunktionalen Raun für soziale Aktivitäten. Die Hauptunterrichtssprache ist English, die Unterrichtsbücher kommen aus England und der Türkei. Gleichzeitig bieten wir aber die Wahlfächer kurdisch, türkisch und arabisch an. Insgesamt werden 620 Schüler an unserer Schule unterrichtet“, zitiert ihn die Tageszeitung Zaman. De Schulleiter machte darauf aufmerksam, dass alle Plätze bereits vergeben seien und dass Bedarf für eine weitere Grundschule bestehe. „Das sind großartige Neuigkeiten für den Irak und seine Zukunft“, so Erdağ.
Der Zuständige für Bildung in Suleymaniye, Cebbar Hama Ahmet, betonte in seiner Rede, die Iraker wüssten die Bemühungen der türkischen Erzieher zu schätzen, irakischen Kindern eine qualitativ hohe Bildung zu bieten. „Wir messen privaten Unternehmen große Bedeutung bei. Besonders das Bildungsunternehmen Fezalar ist nicht nur wissenschaftlich erfolgreich, sondern bemittelt den Kindern auch Werte und Tugenden, durch die die Schule das Ansehen der Eltern gewinnt. Wir sind bereit, alles zu tun, um die Zahl der türkischen Schulen in unserer Provinz und im Land zu erhöhen“, so Ahmet.
An der Eröffnungsfeier nahmen außerdem der türkische Botschafter von Arbil, Aydın Selcen, und Talip Büyük von dem Fezalar Bildungsunternehmen teil.
Die Gülen-Bewegung hat bereits in über 90 Ländern um die 500 Schulen und einige Universitäten gegründet.

Quelle: www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de