Montag, 23. Mai 2011

Der Religionslehrer

Der Gründer der Bewegung, Fethullah Gülen, wird 1941 als Sohn des Imams Ramiz Gülen in dem anatolischen 600-Seelen-Dorf Korucuk geboren. Wie der Vater gibt er sich ganz dem Studium des Korans hin. Angeblich spricht er mit zehn Jahren bereits fließend Arabisch und hält im Alter von vierzehn Jahren seine erste Predigt. Später studiert Gülen die Schriften des Sufi-Predigers Said Nursi, der von 1878 bis 1960 lebte und unter anderem der Frage nachging, wie Islam und Christentum gemeinsam dem Kommunismus die Stirn bieten könnten. Gülens Anhänger sagen, er habe bei Said Nursi das wissenschaftliche Fundament für eine Transformation des Islam in die Moderne gefunden. So gerüstet, zieht er als Wanderprediger durch die von Putschen und Unruhen erschütterte Türkei. Er verurteilt Terror und Gewalt und zitiert dabei die großen Meister der islamischen Mystik, Muhyiddin-i Ibn Arabi und Mevlana Celaleddin Rumi, die den "Weg der wahren Erkenntnis durch Spiritualität und Liebe" aufgezeigt hätten. Seit den Achtzigerjahren widmet er sich dann ganz dem Aufbau seiner Bewegung und erregt durch bedeutende Versöhnungsgesten Aufsehen in der islamischen Welt. Unter anderem reicht er Papst Johannes Paul II. die Hand.

Quelle: weltonline