Dienstag, 6. Dezember 2011

„Die Linke“ nimmt Terror der PKK in Schutz und verfälscht Gülen Video

Berlin, 06. Dezember 2011 - Am 23. November 2011 haben einige Bundestags-, Landtags- und Parteimitglieder der Partei „Die Linke“ eine Pressemitteilung mit dem Titel „Graue Eminenz der AKP Fethullah Gülen ruft zur Vernichtung der KurdInnen auf“ veröffentlicht. Diese enthält verdrehte und falsche Inhalte. Da das Forum für interkulturellen Dialog (FID e.V.) namentlich erwähnt wird und Herr Fethullah Gülen der Ehrenvorsitzende des FID e.V. ist, fühlen wir uns verpflichtet, Stellung zu diesen Denunziationen zu beziehen.

Ein Teil der Ansprache von Fethullah Gülen mit deutschem Untertitel

Die Pressemitteilung einiger Parteimitglieder von „Die Linke“ bezieht sich auf eine 45-minütige Ansprache von Fethullah Gülen. In dieser ruft er die Menschen zu Einigkeit, Brüderlichkeit und Gewaltlosigkeit auf. In der genannten Pressemitteilung wird der folgende Satz zitiert: „Lokalisiert sie, umzingelt sie (...) zerschlagt ihre Einheiten, lasst Feuer auf ihre Häuser regnen, überzieht ihr Klagegeschrei mit noch mehr Wehgeschrei, schneidet ihnen die Wurzeln ab und macht ihrer Sache ein Ende!“ Dieser Satz ist aus dem Kontext gerissen und wird von den Parteimitgliedern fehlinterpretiert, da sie ihn auf die KurdInnen beziehen. Allerdings spricht Fethullah Gülen von der PKK, einer kurdischen Terrororganisation mit Ursprung in der Türkei, die Anschläge auf zivile Ziele verübt. Wenn die Parteimitglieder dies verurteilen, so müssten sie auch das Vorgehen von Staatsoberhäuptern anklagen, die zum Kampf gegen das Terrornetzwerk al-Qaida aufrufen. Die PKK ist verantwortlich für den Tod von mehr als 45.000 Menschen und für das Leid von Millionen. Eben diese Terrororganisation wird von den Parteimitgliedern in ihrer Pressemitteilung als „fortschrittlich“ bezeichnet. Die Inschutznahme der PKK, zu der in der Pressemitteilung aufgerufen wird, und das aggressive Vorgehen gegen Menschen, die sich für den Frieden in der Gesellschaft verpflichtet fühlen, fördert die Intoleranz zwischen den Menschen in unserer Gesellschaft.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung von der Partei „Die Linke“: „Die kurdische Frage kann nur auf friedlichem und demokratischem Weg gelöst werden. Dazu bedarf es allerdings eine Politik der Verständigung und des Dialogs.“ Wer sich die besagte Ansprache von Fethullah Gülen ansieht, wird schnell feststellen, dass er genau dazu aufruft und nicht, wie die Parteimitglieder behaupten, zu Massenmord. Laut Gülen ist das Terrorproblem in der Türkei nicht durch Gewalt, sondern nur durch Bildung sowie eine gesamtgesellschaftliche brüderliche Akzeptanz zu lösen: „Mit Ausnahme der (..) ,Terroristen‘ müssen die restlichen 95 % der Menschen in dem Gebiet barmherzig, behutsam umarmt und mit ihnen liebevoll umgegangen werden.“

Wir möchten die Mitglieder der Partei „Die Linke“ mit dieser Stellungnahme dazu auffordern, die Öffentlichkeit nicht weiter mit falschen Informationen in die Irre zu führen.

Ercan Karakoyun