Donnerstag, 7. April 2011

Im wahren Islam gibt es keinen Terror

Muslime sollten sagen: „Im wahren Islam gibt es keinen Terror.“ Denn im Islam ist das Töten eines Menschen gleich bedeutend mit Kufr (Unglauben). Niemand darf einen Menschen töten. Niemand darf einen Unschuldigen töten, selbst im Krieg ist das verboten. Niemandem steht es zu, zu diesem Thema eine Fatwa [ein Urteil im Islam, das von einem Spezialisten des religiösen Rechts zu einem bestimmten Thema gefällt wird] zu erstellen. Niemand darf sich als Selbstmordattentäter betätigen. Niemandem ist es erlaubt, mit Bomben am Körper in eine Menschenmenge zu stürmen. Völlig unabhängig von der Religionszugehörigkeit der Menschen in jener Menge verbietet dies die Religion. Selbst im Kriegsfall, wenn auf Besonnenheit keine Rücksicht genommen wird, ist das nicht statthaft. „Tut keinen Kindern und keinen Menschen, die in Kirchen beten, etwas zu Leide“, heißt es. Und dies wurde nicht einmal gesagt, sondern immer und immer wieder. Was unser Meister (der Prophet Muhammad) sagte, wiederholte auch Abu Bakr, und was Abu Bakr sagte, wiederholte auch Umar. Was Umar sagte, wiederholten dann später auch Saladin, Alparslan, Kilicarslan und Fatih [Mehmet der Eroberer]. Als Konstantinopel, das chaotische Zustände erlebte, zu Istanbul wurde, wurde dies beherzigt. Das heißt, dass weder die Griechen den Armeniern etwas antaten noch die Armenier den Griechen. Auch die Muslime taten niemandem etwas zu Leide. Fatih rief den Patriarchen zu sich und übergab ihm den Schlüssel für das Patriarchat. Deshalb wurde nach der Eroberung Istanbuls ein großes Bildnis von Fatih angefertigt und im Patriarchat aufgestellt. Sie [das Patriarchat] erinnern sich voller Respekt an ihn. Heute wird der Islam, der unterschiedliche Gedanken immer toleriert hat, nur unzureichend verstanden - wie so vieles andere auch.


Ich bedaure dies sagen zu müssen, aber in der islamischen Welt haben einige Hodschas und unreife Muslime keine anderen Waffen. Der Islam ist eine gerechte Religion, die auch richtig gelebt werden sollte. Es wäre definitiv falsch, auf dem Weg zum Islam von sinnlosen Ausreden Gebrauch zu machen. Wenn das Ziel, das man verfolgt, ein gerechtes Ziel ist, dann sollten auch die Mittel zur Erreichung dieses Ziels gerecht sein. Aus dieser Perspektive betrachtet kann niemand dadurch ins Paradies eingehen, dass er einen anderen tötet. Kein Muslim kann sagen: „Ich werde einen Menschen töten und dann ins Paradies eingehen.“ Die Akzeptanz des Willens Gottes verdient man sich nicht dadurch, dass man andere Menschen tötet. Zu den wichtigsten Zielen eines Muslims gehört zum Einen, den Willen Gottes zu akzeptieren, und zum Anderen, den allmächtigen Namen Gottes im Universum bekannt zu machen.


Die Regeln des Islam sind eindeutig definiert. Individuen können keinen Krieg erklären. Weder eine Gruppe noch eine Organisation kann einen Krieg erklären, sondern einzig und allein der Staat. Niemand kann einen Krieg erklären, ohne dass ein Präsident oder eine Armee sagt, dass tatsächlich Krieg herrscht. Sonst würde ein relativer Krieg entstehen: Jemand eröffnet eine Kriegsfront, entschuldigen Sie meine Sprache, indem er einige Verbrecher um sich schart. Ein anderer schnappt sich weitere von ihnen. Man nehme nur einmal die Türkei. Dort gibt es Menschen mit einem ausgeprägt starken Willen. Aus deren Meinungsverschiedenheiten heraus ließe sich eine Kriegsfront eröffnen. Jemand könnte sagen: „Ich erkläre dem und dem den Krieg.“ Über einen Menschen, der Christen gegenüber tolerant ist, könnte es heißen: „Er hilft dem Christentum und schwächt den Islam. Ihm sollte der Krieg erklärt werden, und er muss getötet werden“, und dann wird ihm tatsächlich der Krieg erklärt. So einfach ist das aber nicht. Solange der Staat keinen Krieg erklärt, kann auch niemand sonst einen Krieg erklären. Wer es dennoch tut, erklärt keinen Krieg im wahren Sinne, denn er verstößt gegen den Geist des Islam. Die Regeln für Frieden und Krieg im Islam sind fest umrissen.



(Aus dem Buch "Terror und Selbstmordattentate aus islamischer Perspektive, 2006, S. 1")

fgulen.blog.de

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